Die Kolbenringe werden nach ihren Aufgaben in Verdichtungsringe & Ölabstreifringe unterteilt.
Kolben für Ottomotoren haben meist zwei Verdichtungsringe und einen Ölabstreifring.
Kolben für Dieselmotoren benötigén zwei bis vier Verdichtungsringe und einen bis zwei
Ölabstreifringe. Häufig wird bei Kolben für Lkw-Dieselmotoren auch ein Ölstreifring unterhalb des Kolbenbolzenauges im Kolbenschaft angeordnet. Zweitaktmotoren haben nur 1-2 Verdichtungsringe. Sie benötigen keine Ölabstreifringe.
Damit der Verdichtungsring gut abdichtet, muss er federnd der Zylinderwand folgen. Zur Erzeugung des Radialdruckes, der den Ring die Form einer offenen Ringfeder.
Der Ölabstreifring wird immer unter den Verdichtungsringen angebracht. Das abgestreifte Öl läuft durch Schlitze oder Bohrungen des Ölabstreifringes in die Bohrung des Kolbens. Von dort gelangt es durch den Innenraum des Kolbens in die Ölwanne.
Verdichtungsringe & Ölabstreifringe können auf Grund ihrer Form häufig nur in einer bestimmten Lage eingebaut werden. Der Aufdruck "Top" zeigt stets in Richtung des Kolbenbodens.
Aufgaben der Kolbenringe
- den Verbrennungsraum gegen d. Kurbelwellengehäuse abzudichten, Verdichtungsringe
- einen Teil der Verbrennungswärme vom Kolben zur Zylinderwand abzuleiten und
- überschüssiges Öl von der Zylinderwand ins Kurbelwellengehäuse abzustreifen, Ölabstreifringe.
Eigenschaften
- müssen elastisch sein,
- dürfen ihre Form nicht verändern,
- besonders verschleißfest.
Werkstoff
- Vergütete Gusseisen für normale Beanspruchung (GG35)
- Gusseisen mit Kugelgraphit für höhere Beanspruchung (GGG60)
- oder Hochlegierte Stähle. (67SiCr5)
Schutzschichten
- Molybdän: gute Wärmeleitfähigkeit, hoher Schmelzpunkt,
Notlaufeigenschaften.
- Phospat & Zinn: Zur Verbesserung der Gleiteigenschaft.
- Galvanisch halb verchromter Ring: Schutz vor Rost und Verschleiß.